Die Kunst der Miseroni - the art of miserony
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Die Kunstwerke der Miseroni

Eine detaillierte Beschreibung aller Kunstwerke ist in einer Online-Darstellung aufgrund des Umfangs sowie der Veröffentlichungsrechte nicht möglich.    Eine genaue Betrachtung der Werke und die Unterschiede der Miseroni sind bereits in der Fachliteratur  geleistet worden, die ich keinesfalls hier kopieren will. Jedem Künstler aus der Familie Miseroni will ich jedoch hier die Möglichkeit geben,  ausgewählte Stücke vorzustellen . Weiterführende und bebilderte Literatur entnehmen Sie der Quellenangabe (Linkliste)

Museen und Ausstellungen, die Werke der Miseroni besitzen (einige Stücke sind bei den Museen auch online zu betrachten, dazu die Suchfunktion der jeweiligen Webseite benutzen und das Suchwort Miseroni eingeben):

Museo di Mineralogia, Florenz

Museo degli Argenti, Florenz

Württembergisches Landesmuseum Stuttgart

Kunsthistorisches Museum Wien

Rijksmuseum, Amsterdam

Louvre, Paris

Schatzkammer der Residenz München

Grünes Gewölbe in Dresden

Bayerisches Nationalmuseum, München

Museo Nacional del Prado, Madrid

State Hermitage Museum, Petersburg

Stift Kremsmünster (Benediktinerkloster)

Knihovna Umeleckoprumyslového musea v Praze (Prag)

The Wallace Collection, London

The Metropolitan Museum of Art, New York

Liechtenstein Museum, Wien

Gasparo Miseroni, 1518- 1573

Gasparo Miseroni, geboren 1518 und gestorben 1573. Er heiratete 1553 Aurelia Borsani. Alle drei Ereignisse fanden in Milano, Mailand statt. Gasparo und sein Bruder Girolamo Miseroni (1522- nach 1584) waren Kunstschmied. Ihre Werke erlangten Berühmtheit in ganz Europa. Gasparos arbeitet neben Bergkristall auch häufig opake Steine wie Jaspis und Lapislazuli ein. Ihre Kunst gaben sie an die Söhne Girolamos weiter, Ottavio Miseroni und Giulio Miseroni. Gasparo erarbeitete Stücke für den Florentiner Hof und lieferte einzelne Gefäße nach Wien. Sein Bruder Girolamo Miseroni ging 1584 nach Madrid, wo sein Sohn Giulio Miseroni (1559-1593) bereits seit 1582 tätig war.

Deckelschale aus Prasem Gasparo Miseroni, 1565/70 , KHM Wien

Ottavio Miseroni, 1567- 1624

Ottavio Miseroni ist der Sohn des Kunstschmieds Gasparo Miseroni (1518-1573). Er lernte die Kunst des Schmiedens bei seinem Vater in der Schmiederei (Mailand,Milano). Geboren wurde Ottavio 1567 in Milano, heiratete 1590  und starb in Prag 1624.

Am 22.01.1588 lies Kaiser Rudolf II. den Sohn Gasparo Miseronis, Graveur Ottavio Miseroni, nach Prag kommen, um des Kaisers Hofwerkstatt zu führen. Er wurde anfangs mit 15 Gulden im Monat entlohnt. Ottavio heiratete 1590 in Prag die Laura di Castello, Tochter des kaiserlichen Hutmachers Ferrante Castello aus Mailland. Er hatte mit ihr 9 Kinder. Ottavio zog mind. 3 weitere Brüder nach Prag, von denen sich Alessandro und Giovanni Ambrogio auch der Steinschmiedekunst befassten. Der 3. Bruder, Aurelio_Miseroni, den es auch nach Prag zog, stand auch in den Diensten des Kaisers, leider gibt es hierzu keine genauen Aufzeichnungen mehr. Aurelio wurde Mönch. Den Höhepunkt erreicht der “weiche Stil” Ottavios in dem großen Prunkbecken  aus Heliotrop des Louvre von 1608 mit dem er seine 20-jährige Tätigkeit für den Kaiser feierte und das der Anlaß für die Erhebung in den Adelsstand war.

Die Werke aus der Hofwerkstatt Ottavios in Prag erlangten europäische Berühmtheit. Ottavio verstarb am 6.7.1624 in Prag. Sein Sohn Dionysio Miseroni führte die Hofwerkstatt in Prag weiter.

Prunkbecken, Ottavio Miseroni, KHM Wien

Altärchen mit Kreuzigungsgruppe. Gehäuse aus Edelholz, Verwendung von Jaspis, Jaspachat, Achat, Goldemail, Diamanttafeln, Rubine und Perlen, im Giebel ein Dorn von der Krone Christi. 44,2 cm hoch von  Ottavio Miseroni um 1607, KHM Wien

Dionysio Miseroni von Lisone, 1607- 1661

Ab etwa 1630 arbeiteten auch die Söhne Ottavio Miseronis, Dionysio Miseroni und Jeronimo Miseroni, in der Werkstatt Prag. Inzwischen keine Hofwerkstatt mehr, erhielt die Schmiede weiterhin überwiegend kaiserliche Aufträge. Der Kaiser Ferdinand III regierte aus Wien. Auch Dionysio und Jeronimo erlernten die Fähigkeiten ihres Vaters in der Goldschmiede- und Steinschneidekunst, wie Ottavio selbst sie auch von seinem Onkel Gasparo Miseroni in Mailand erlernte. Dionysius wurde zum Verwalter der kaiserlichen Schatzkammer. Am 10.03.1653 wurde den Söhnen Ottavios Jeronimo (Tsch.=Jeronym), Dionysio, Frantisek und Karel das Prädikat “Herr von Lisone” verliehen. 1661 starb Dionysio Miseroni von Lisone. Dionysio Miseroni hat 9 Kinder. Einer der Söhne war Ferdinand Eusebius Miseroni, geboren 1639 und gestorben 1684. Ferdinand Eusebius Miseroni von Lisone, führte das Kunsthandwerk weiter.

“Dresdener Drachenkanne” Krug aus Bergkristall, vergoldetes Silber mit Emaile. Deckel und Fuß sind bestückt mit Chrysolithe, Amethste, Türkise, Almandine, Granate, Rubine, Smaragde, Topase. Dionysio Miseroni von Lisone um 1650, Höhe: 42 cm, Grünes Gewölbe, Dresden

Smaragd, Dionysio Miseroni, 2680 Karat

Ferdinand Eusebio Miseroni von Lisone, 1639- 1684

Ferdinand Eusebius Miseroni wurde 1639 geboren. Sein Vater war Dionysio Miseroni von Lisone.  Er heiratete zwei mal, zunächst die Benigna Schusterova von Goldenburg, und später Elisabeta Tichtlova von Tutzingen. Von diesen beiden Frauen hatte er 12 Kinder. Er übte noch das von seinen Vorfahren erlernte Kunsthandwerk weiter aus, allerdings ließ seine Arbeitsqualität nach dem Tode seines Vaters nach. Über ihn wird geschrieben, dass er mit viel Geduld den Besuchern der Kaiserlichen Schatzkammer alle Kunstwerke der Familie zeigte, alle Fragen geduldig anhörte um sie zu Beantworten. Damit endete die über 100jährige Kunst der Goldschmiede- und Steinschneiderkunst in der Familie Miseroni von Lisone. Am 24.11.1674 wurden die beiden Brüder und Söhne Dionysios Joan Oktavio Miseroni von Lisone (Joan=Jan) und Ferdinand Eusebius Miseroni von Lisone in den böhmischen Ritterstand erhoben. Sie, und ihre Nachkommen dürfen sich fortan “Edler Ritter Miseroni, Herr von Lisone” nennen.

Tafelaufsatz in Gestalt eines Drachens aus Bergkristall, 1676 von Dionysio und Ferdinand Eusebio Miseroni, 52,4 cm Länge. Der Drache ist als Tischbrunnen konzipiert, in den man ein Getränk durch die blütenkelchförmige Schwanzpaste einfüllen kann, das dann aus drei Düsen an der Brust vorne in die Schale sprudelt, von wo aus es mit dem Trinkglas aufzufangen war.  Bestand des KHM Wien

 
unsichtbarer counter

Deckepokal von Ferdinand Eusebio Miseroni aus Rauchquarz / smoky quartz, 1676, KHM Wien

Das Kunsthistorische Museum in Wien beherbergt die meisten Kunstwerke der Miseroni. Hier ein kleiner Einblick in die Räume der Wiener Kunstkammer.  Weitere Werkstücke der Miseroni befinden sich in Gotha, Stockholm, Vaduz  (Privatsammlung der Fürstenfamilie Liechtenstein), Prag (Schatzkammer des Veitsdomes), München (Münzkabinett) und  Wien (Schatzkammer der Kapuziner).

 Die Stücke der Miseroni sind in den Räumen XXVII, XXVI, XXV, XXIV, XXII, XX und XIX der Kunstkammer zu besichtigen.

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